9. Tag, 20.08.07

 

Edinbane -> Ballachulish

Unsere heutige Tour sollte uns nach Glencoe führen, von Edinbane über Sligachan – Kylerhea – Armadale (Fähre) – Mallaig – Fort William nach Ballachulish und Glencoe. Dabei legten wir 270 km zurück.

Nach dem Frühstück erkundeten wir ein wenig die Umgebung des B&B und entdeckten ein paar Ureinwohner (Galloway-Rinder). Es scheinen sehr aktive Tiere zu sein, wir wissen nur nicht, ob am Tag oder doch lieber nachts. Eins bewegte sich tatsächlich einen ganzen Schritt nach vorne.
Uns hat kurzfristig die Frage beschäftigt, ob und wie können diese Tiere etwas sehen können. Vielleicht erklären ja die Fransen vor den Augen die Ruhe der Galloways.

Wir verabschiedeten uns alsbald von unseren Hosts und machten uns auf den Weg in den südlichen Teil der Insel, um die Fähre von Armadale nach Mallaig zu nutzen, die uns wieder auf das schottische Festland brachte. Der Weg dorthin war wieder bestückt mit tollen Strecken und schönen Aussichten auf die Cuillin Hills.

Vor Skulamus bogen wir auf die A851 Richtung Armadale ab. Hier hatte die Strecke anfangs etwas von den American Highways; fast keine Kurven aber dafür konnte man gut überholen. Kurz vor Armadale wurde aus dem Highway dann wieder eine kurviger Single Track.

Die Fähre von Armadale nach Mallaig war übrigens nicht von der günstigen Sorte. Wir waren etwas (oder sehr) überrascht, dass man für zwei Bikes und zwei Personen 25 GBP spenden darf. Die Bikes werden auf dem Schiff einwandfrei festgezurrt und man kann es sich auf Deck gemütlich machen, kurzfristig zumindest. Kameras raus, schöne Bilder machen und nach nicht ganz 15 Minuten der Aufruf, zum Fahrzeug zu gehen. Für diese Strecke fanden wir den Preis weit an der Relation vorbei, da haben wir schon ganz andere gesehen. Beim nächsten Skye-Besuch wählen wir auch zurück den Weg über die seit Ende 2004 mautfreie Skye Bridge.

In Mallaig angekommen machten wir uns gleich auf den Weg nach Fort William über die A830, die wie die A87 auch als "Road to the isles" bekannt ist und nach Lochaber führt, eine Gegend bekannt für ihre prächtigen Landschaften und ihre historische Bedeutung in der Geschichte Schottlands. Kurz hinter Mallaig wurden wir von einem entgegenkommenden Autofahrer hektisch mit Lichthupe vor Schafen am Strassenrand gewarnt. Und tatsächlich, keine hundert Meter weiter stand am linken Strassenrand ein Schaf, das ganz offensichtlich über die Strasse laufen wollte, wo zwei weitere Schafe "warteten". Puh, nochmal gut gegangen. Auf den breiten Bundesstrassen begegneten uns bisher noch keine Schafe, daher rechneten wir auch nicht größerem Getier auf dieser Strasse.

Wir näherten uns Fort William und sahen schon von weitem den Ben Nevis, mit 1343 Metern der höchste Berg Großbritanniens. Auch zu diesem Berg gibt es ein Visitor Center aber aufgrund knapp bemessener Zeit verzichteten wir auf einen Besuch desselben. Wir wechselten in Fort William auf die A82 Richtung Glencoe. Kurz vor Glencoe liegt das Örtchen Ballachulish, wo wir das erste und einzige Guesthouse Dorrington Lodge gebucht hatten.

In Ballachulish suchten wir nur kurz das Guesthouse, da es direkt an der A82 liegt. Wir waren schwer beeindruckt von der Landschaft, die Ballachulish und Glencoe umgab, einfach traumhaft. Nachdem wir unsere Sachen auf dem Zimmer deponiert und die örtlichen Restaurants in der ausliegenden Info-Mappe auswendig gelernt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem solchen Restaurant und entdeckten ein Bistro gleich um die Ecke vom Guesthouse.

Leider durften wir dort nicht auf der Strasse parken und hätten den Parkplatz dieses Etablissements nutzen müssen. Wie an vielen Orten ist dieser grosse Parkplatz mit massig grobem Kies angelegt. Somit bestand keine Chance, die Motorräder halbwegs sicher abstellen. Seitenständer war sinnlos und der Hauptständer hat sich sofort eingegraben. Tja, sie wollten uns eben nicht.

Wir verliessen den Parkplatz mit akrobatischen Einlagen und ohne Schaden an unseren Bikes und veließen in Glencoe die A82 nach links und folgten dem Schild "Visitor Information". Diese wunderschöne Strasse hat uns auf knapp 30 km rund um Externer Link Loch Leven geführt, absolut lohnenswert. Auf halbem Weg fanden wir in Kinlochleven ein ansprechendes Lokal, wo wir unseren Hunger stillen konnten.

Wir gingen hinein und studierten die Speisekarte, die bereits auf dem Tisch lag. Nach einigen Minuten haben wir dann ein süsses, kleines Schild an der Wand entdeckt, auf dem geschrieben stand, dass man an der Theke bestellen muss. Für ein Restaurant mal was anderes. Jetzt wissen wir auch, warum wir zur Theke gesehen haben und nichts passierte und warum die Bedienung hinter der Theke zu uns gesehen hat und nichts passierte. Auf jeden Fall hat alles noch geklappt und wir sind nicht verhungert.

Nach der wunderschönen Umrundung von Loch Leven landeten wir dann endgültig im Guesthouse, wo wir unsere Bikes hinter dem Haus und überdacht abstellen konnten, sehr nett. Ach ja, der Hauptparkplatz für die Autos bestand aus Kieselsteinen…

Wir machten uns in unserem kleinen Zimmer über den Instant-Kaffee her und gönnten der schottischen "Sportschau" unsere Aufmerksamkeit. Wer möchte, kann sich ins Kaminzimmer setzen und den Abend bis 22:00 Uhr dort verbringen. Aber wir sind lieber oben geblieben und haben uns auf den nächsten Tag vorbereitet.

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