6. Tag, 17.08.07

Der sechste Tag unserer Rundreise führte uns am Ende zum einzigen Zwei-Tage-Aufenthalt unserer Tour. Die Strecke war 280 km lang und ging von Lochinver über die A837 – Inverskin – Bonar Brigde – Edderton – Tain – Inverness – Drumnadrochit nach Fort Augustus und Dores.
Wir starteten von Lochinver Richtung Inveran auf der A837, entlang des Loch Assynt. Auch diese wie eine Küstenstrasse verlaufende Strecke war sehr kurvig und gut zu befahren. Anfangs tröpfelte es noch etwas aber das legte sich zum Glück schnell wieder. Später geht die A837 wieder in einen Single Track über, der den verregneten Vortag landschaftlich ein wenig wettmachte. Bei Inveran ging es dann über die A836 auf die A9 bis Inverness. Auch dieses Stück Strecke war kurvenreich und überraschend "verlassen".
Im weiteren Verlauf dieser Tour umrundeten wir Loch Ness und wenn am nächsten Tag nicht das Open-Air-Konzert gewesen wäre, hätte es sein können, dass auch diese schöne und kurvenreiche Strasse wenig Betrieb hat. So aber waren einige unterwegs nach Drumnadrochit inklusive der "normalen" Touristen. Auf jeden Fall gab es für uns die Möglichkeit am erstbesten Parkplatz anzuhalten, welcher mit Info-Tafeln bestückt war, die einiges an Fakten und Historie von Loch Ness zu bieten hatten.
Nessie haben wir leider nicht gesehen, vielleicht hat sie uns zuerst gesehen und ist abgetaucht oder sie war unterwegs, um sich noch eine Karte für das Open-Air am nächsten Tag zu besorgen. Zumindest liegt an der Loch-Ness-Strecke eins von drei Touristen-Zentren für Nessie, welches wir aber bewusst nicht aufsuchten.
Nach dieser kurzen Pause fuhren wir weiter Richtung Drumnadrochit und konnten im Ort bereits einen Blick auf die Konzertwiese erhaschen, die wir am nächsten Tag stürmen wollten. Uns beschlich kurzfristig der Gedanke: Na hoffentlich regnet es nicht.
Kurz hinter Drumnadrochit besichtigten wir das um 1230 gebaute Urquhart Castle. Wie wir schnell feststellen konnten, ist die Burg-Ruine ein sehr beliebter Aussichtspunkt an Loch Ness und an ein recht informatives Touristen-Center angeschlossen. Während der Besichtigung entdeckten wir an verschiedenen Stellen Tafeln mit weiteren interessanten Informationen zur Burg mit ihren ehemaligen Bewohnern und Räumen.
Auf der weiteren Tour erwartete uns hinter Fort Augustus erneut ein schöner Single Track, welcher an Loch Tarff vorbeiführt, das auf keiner Karte verzeichnet ist. Auch dies ist ein idyllisches Plätzchen, um das ein oder andere Foto zu machen. Kurz hinter Loch Tarff gelangt man an einen recht hoch gelegenen Aussichtspunkt, wo man bei klarer Sicht einen fantastischen Blick auf Loch Knockie, Loch Mhor und die Monadhliath Mountains hat.
Weiter ging es entlang des Loch Mhor und Loch Duntelchaig nach Dores, wo die Strasse in einer Rechtskurve weiterverläuft und wir zum Pottery House, unserem nächsten B&B, links abbiegen mussten. Das Haus ist etwa 50 Meter vom Ufer des Loch Ness entfernt und wird von John und Glen betrieben. Es ist ein super geführtes, sehr sauberes B&B und stellt seinen Gästen neben den üblichen Standards einen PC mit Internet-Anschluss zur Verfügung, den wir freilich nutzten.
Die Zimmer sind gross, gut eingerichtet und top gepflegt. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen und hat jeden Tag ein ‚Special of the day‘! John und Glen sind sehr nett, hilfsbereit und entgegenkommend. Wir konnten unsere Bikes in die Garage stellen, dafür haben sie sogar ihr Auto in den Hof gestellt. Das war auch nötig, wie auf der nächsten Seite zu lesen ist.
Abends machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum einzigen aber gemütlichen und gut besuchten Pub des Ortes, dem Dores Inn, der keine 5 Minuten Fußweg vom Pottery House entfernt ist. Es ist also ratsam, die beiden Freunde beim Buchen des Zimmers mit einer Tischreservierung zu beauftragen. Das Dores Inn bietet gutes und leckeres Essen und zu unserer Freude arbeitet dort eine freundliche, bikende Bedienung, die am nächsten Tag freundlicherweise Kettenspray für uns besorgt hat. Hier unterhielten wir uns in netter Gesellschaft und konnten mal wieder ein leckeres Guinness ("extra cold") geniessen, bevor wir den Abend langsam ausklingen ließen.
Auch dieser Tag hat uns wieder viele schöne Kilometer auf nach Motorrädern rufenden Strassen gebracht und zudem landschaftlich viele Motive geboten, die wir nur zu gerne genossen haben.
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