2. Tag, 13.08.07

Musselburgh -> CrieffNach einem guten und reichhaltigen Frühstück führte uns der zweite Tag von Musselburgh über Linlithgow – Stirling – Dollar – Muckhart – Kinross – Glenfarg – Bridge of Earn – Perth – Methven und Gilmerton nach Crieff. Die Streckenlänge betrug 270 km. Auf unseren heutigen Gastgeber in Crieff hatten wir uns besonders gefreut. Micheal Lynch von Externer Link James Cottage war uns bereits beim ersten E-Mail-Kontakt als hilfsbereiter und offener Mensch aufgefallen.

Der erste Streckenabschnitt war eher kurz gehalten, da wir unbedingt Stirling Castle ansteuern wollten. Zwischendurch entdeckten wir jedoch Schilder, die auf Linlithgow Palace hinwiesen. Halt, da war doch was! Linlithgow gilt als das Versailles der Könige Schottlands, mit einem Schloss, in dem Externer Link Maria Stuart (Queen of Scotts) im Jahre 1542 geboren wurde.

Da musste zumindest einer von uns unbedingt hin (nein, Namen werden nicht genannt) und der Besuch von Linlithgow Palace ist wirklich lohnenswert; das Schloss ist recht gut erhalten und scheint unendlich viele Zimmer und Kammern zu haben. Dabei waren alle hölzernen Zwischenböden nicht mehr vorhanden, da sie bei einem Brand zerstört wurden. Viele Informationsschilder sind mehrsprachig (auch auf deutsch), was das Verstehen der vielen Informationen erheblich erleichtert.

Nach ca. einer Stunde zog es uns Richtung Stirling. Das Externer Link Stirling Castle thront über der Altstadt auf dem Castle Hill, einem steil aufragenden Hügel vulkanischen Ursprungs. Erfreulich (oder auch nicht) war dementsprechend die Anfahrt zum Parkplatz von Stirling Castle: bergauf, Kopfsteinpflaster und eine längere Schlange an Autos. Logischerweise ein Parkwächter in Sichtweite, der den Obulus für den Parkplatz verlangte. Als wir mit den Motorrädern an der Reihe waren, kam er auf uns zu und sagte "Ihr könnt da vorne rechts parken" und den Obulus verlangte er nicht. Ist ja nicht so, dass er uns schon länger gesehen hatte und uns hätte vorbeiwinken können, nee, auf keinen Fall. Aber gut, wir konnten so auf den Parkplatz und mussten nicht das Geld aus der Montur wühlen, der Eintritt für die Burg reichte uns voll und ganz. Kaum hatten wir die Helme abgenommen, kündigte sich tröpfelnd eine Schauer an.

Wenn man das Eintrittsgeld entrichten möchte, kann man sich aussuchen, ob man so durchlaufen oder noch ein Gerät mit Kassette und Kopfhörern für 2 GBP leihen möchte, mit dem alles erklärt wird. Wir entschlossen uns, auf Dauerberieselung zu verzichten und lieber selbst die Informationstafeln zu lesen. Kaum betraten wir den Schlosshof, wurde aus dem Tröpfeln ein satter Regenschauer, der uns erstmal unter etwas Überdachtes flüchten liess. Der Regen hörte nach gut 20 Minuten auf und wir hatten zwei trockene Stunden für die weitere Begehung. Diese Zeit braucht man auch mindestens, um die Fülle an Informationen und Eindrücken dieser geschichtsträchtigen Burg auf sich wirken zu lassen.

Anschliessend wollten wir noch das Externer Link Wallace-Monument besichtigen, aber für die Besichtigung eines Monumentes gleich den Kaufpreis entrichten wollten wir auch nicht unbedingt. Die Eintrittspreise entsprechen nicht immer der Relation, schade, wir hätten es uns gerne angesehen aber um dorthin zu kommen, hätten wir den Shuttlebus gebraucht und den gab es nur mit Eintrittskarte. Macht nichts, Zeit gespart. 😉

Also fuhren wir weiter, um zum ersten Mal festzustellen, wie schön die Strassen in Schottland sind. Zwischen Glenfarg und Bridge of Earn war die erste, fast 10 km lange Strecke, die wohl nur für Biker gemacht wurde, einfach genial!! Zwischenzeitlich steuerten wir Externer Link Loch Leven bei Kinross an und erhaschten einen Blick auf Loch Leven Castle, welches man nur mit einer Fähre erreichen kann, denn Loch Leven Castle liegt auf einer Insel am Westende des Sees. Im Jahre 1567 wurde Maria Stuart auf dieser Burg gefangen gehalten und zur Abdankung gezwungen.

Von dort aus machten wir uns auf den Weg nach Crieff. Auch die Strecke zwischen Perth und Crieff (A85) war herzerfrischend kurvig und gut ausgebaut. Diese Strecke muss aber erst gefunden werden, denn die Beschilderung in Perth ist nicht so gut und es ist ratsam, sich in Perth Richtung Inverness zu halten. Kurz danach passt die Beschilderung wieder.

Gegen 19:00 Uhr sind wir dann bei Michael eingefallen, ein sehr lustiger und freundlicher Mann, der auch immer für spassige Sprüche und Gesten gut ist. Er bot uns seinen Garten hinter dem Haus als Motorrad-Parkplatz an, was wir dankend annahmen.
Als wir essen gehen wollten, stellten wir fest, dass die Restaurant-Küchen in Schottland nur bis 20:30 Uhr (max. bis 21 Uhr) geöffnet haben. Bei einem kleinen Spaziergang durch Crieff, welches glücklicherweise über diverse Imbiss-Stuben verfügt, entdeckten wir einen Take-Away-Imbiss und gönnten uns zwei Pizzen, die wir am dortigen mit Banken versehenen Ortsmittelpunkt zu uns nahmen; hatte aber niemanden gestört. 🙂

Anschliessend wieder langsam zum B&B und Eindrücke verarbeiten. Was erwartet uns morgen?

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