Tourstart war am 25.05.03

Heute war also der Start meiner ersten, lang erwarteten Irland-Reise. Was das Land angeht, bin ich sehr neugierig und erwartungsvoll morgens um 08:30 Uhr in Deutschland gestartet. Ich wusste aber nicht, was mich während der Anreise zur Fähre erwartet und wie ich die Strecke bewältige.

Es war ein Stopp in Frankreich/Dieppe eingeplant, die Fahrtzeit betrug knapp 8 Std. für 780 km. In Dieppe habe ich (sehr zu meinem Glück) meine Mitfahrer getroffen, mit denen ich bislang nur per eMail Kontakt hatte. Wir haben hier in einem ETAP-Hotel übernachtet. Ich weiss jetzt, wo ich nicht mehr übernachte. *flöt*

Bis Cherbourg (der Hafen der Fähre nach Rosslare) waren noch 245 km zu bewältigen, die mittels Navigationssystem über sehr schöne Strassen in Frankreich führten, die ich mittels Karte nie gefahren wäre oder gefunden hätte. An dieser Stelle ganz vielen lieben Dank an Detlef und Linde, ansonsten könnte ich jetzt einen sehr ausführlichen Bericht über FährstreckeCherbourg schreiben, denn so einfach war das Finden des richtigen Hafenbereichs trotz Beschilderung NICHT!

In Rosslare / Irland angekommen, hatte uns Matt von Celtic-Bike-Tours empfangen. Nach einem ersten kurzen Kennenlernen und Abchecken der Tankinhalte sind wir gestartet. Vorab möchte ich sagen, dass die Iren sehr freundliche Menschen sind und die Gespräche tatsächlich, wie auch überall zu lesen, mit dem Thema “Wetter” beginnen. Beim Straßenverkehr habe ich festgestellt, dass sie rücksichtsvoll fahren und auf andere Teilnehmer aufpassen, was wahrscheinlich auch an den teilweise schlechten Straßenverhältnissen liegt.

Was neben den überwiegend gut bis sehr gut befahrbaren Straßen das Fahren unkompliziert macht, ist das doch gute Tankstellennetz und die Preise zwischen EUR 0,839 bis EUR 0,939 (2003). Auch Kleinigkeiten im Rahmen der Tour, wie z. B. Essen und Trinken können überwiegend leicht besorgt werden. Man kann sich also recht unbekümmert an die Tour machen und fahren, der Weg ist das Ziel. Wer in Gruppen fahren möchte, sollte mit maximal fünf Motorrädern unterwegs sein, auch mit Beifahrer, da die Bed & Breakfast Häuser im Normalfall über 5 – 6 Räume verfügen und die Gruppe dann geschlossen in einem Haus übernachten kann.

Auch beim fahren sind kleine Gruppen von Vorteil, da nicht überall Überholmöglichkeiten für alle gegeben sind und der Rest kilometerweit hinterher fährt, wenn es mal nicht mit dem Überholen klappt. Riskantes fahren, vor allem in unübersichtlichen Kurven sollte in jedem Fall vermieden werden, da die Strecken hinter Hügeln oder Brücken scharfe Kurven verbergen, die teilweise nicht ausgeschildert sind, es kann also böse Überraschungen geben. Besonders aufpassen muß man auf den kleinen Nebenstrecken oder in den Bergen, wo die Straßen so schmal sein können, daß ein Bus für ein Motorrad zum Problem werden kann, nicht unbedingt wird. Wer sich das Land intensiv ansehen will, wird diese Probleme nicht haben, da man gemütlich unterwegs sein und viele Zwischenstopps haben dürfte.

Die ganzen Sehenswürdigkeiten kann ich natürlich nicht alle beschreiben, es waren einfach zuviele für meinen ersten Besuch, aber ein Teil davon ist auf den Bildern zu sehen und ich bin der Meinung, es ist viel interessanter, das Land selbst zu “erfahren” und zu sehen. Interessant sind auch die vielen einzelnen Häuser, die ich leider nicht fotografieren konnte, sonst hätte es zu viele Stopps gegeben. Sie sind auf jeden Fall sehenswert.

Ohne es immer ausdrücklich zu betonen, haben wir unsere Abende immer in den wunderschönen Pubs beschlossen und ein oder zwei Guinness zu uns genommen. Bevor ich es vergesse: in den B&B-Häusern wird immer gefragt, wann man am nächsten Morgen frühstücken möchte, je nach anstehender Tour.

Die gesamte in Irland zurückgelegte Strecke belief sich auf ca. 1.530 km. Die Entfernungen in Irland sind Kilometern angegeben, die Geschwindigkeitsbeschränkungen beziehen sich auf Meilen, bitte beachten.

Der Rückweg mußte mich auch wieder über Frankreich führen, allerdings legte die Fähre in Roscoff an, westlich von Cherbourg gelegen, zu fahrende Gesamtstrecke waren 1.195 km. Mit der schönste Streckenabschnitt in Frankreich war die Doppelbrücke bei Le Havre/Honfleur. Vom Fahrspass gesehen sind hier die Landstraßen zu empfehlen. Allerdings muß beim tanken aufgepasst werden, da die meisten Tankstellen NUR mit Karten zu benutzen sind, wenige bieten noch die Möglichkeit bar zu bezahlen.

Zum Abschluss nochmal vielen Dank an Matt, habe mich sehr gefreut, Dich kennenzulernen. Die Tour war wirklich gut organisiert und ist sehr zu empfehlen. Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und Erfolg und allzeit gute und sichere Fahrt, fahr nicht schneller als Dein Schutzengel fliegen kann, er kann auch mal einen schlechten Tag haben.

 

  Die Gesamttour   Irlandtour 2003

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