5. Tag, 16.08.07

 

Newton of Ferintosh -> LochinverAm fünften Tag legten wir 240 km zurück und fuhren von Newton of Ferintosh die A9 über den Cromarty Firth – Golspie – Dunrobin Castle – Lairg – Falls of Shin – A838 (traumhaft schön, viele Kurven, keine Orte, kaum Betrieb) – Laxford Bridge – A894 (genauso schön) – Scourie nach Lochinver.

Wir fuhren bei wechselhaftem Wetter los und "schwammen" alsbald auf einer Welle der Gefühle. Nachdem wir uns entschlossen hatten, Dunrobin Castle wegen der Eintrittspreise nur von aussen zu besichtigen, machten wir uns auf nach Lairg, um von dort aus die Externer Link Falls of Shin zu erreichen. Auf dem Weg dorthin war ein Wechselspiel zwischen Regen und Sonne angesagt, der April liess den August schön grüssen.

An den Shin Falls angekommen, war es mal wieder für ca. 15 Minuten sonnig und trocken und wir nutzten die Gelegenheit, um ein paar Bilder zu machen und auf die Lachse zu warten, die zu dieser Zeit flussaufwärts zu Ihren Laichplätzen schwimmen und dabei einige Kaskaden überspringen müssen. Aber scheinbar war den Lachsen das Wetter ebenfalls zu wechselhaft, wir konnten jedenfalls keine sichten.

Kaum hatten wir die Mopeds wieder erreicht, entdeckten uns die nächsten Regenwolken und es regnete erneut Bindfäden. Trotzdem machten wir uns auf den Weg, um die A838 gen Nord-Westen zu befahren – dieser Tag wird uns ewig im Gedächtnis bleiben, denn es hörte von diesem Zeitpunkt an nicht mehr auf mit dem Regen. Bei diesen tollen Strecken und traumhaften Landschaften im Herzen der Highlands war das die absolute Höchststrafe. Auch das ist ein Grund mehr, dieses wunderschöne Land wieder zu "erfahren". Wir fuhren durch wunderschöne Täler und man konnte schon von Weitem sehen, was einen erwartete, denn eine Regenwolke nach der anderen hing in den Gipfeln der Berge und öffnete hemmungslos die Schleusen. Aber was soll man machen? Umkehren wäre zu zeitintensiv gewesen und besser war es am anderen Ende der Strecke auch nicht.

Aber bei all dem Regen hat uns schottische Asphalt positiv überrascht; er ist irgendwie anders, denn bei diesem Dauerregen bildeten sich auf allen Strecken keine Wasserlachen, die Gischt hielt sich arg in Grenzen, die Reifen hatten noch gut Grip und Abbremsen brauchte man auch nicht in aller Vorsicht.

Die A838 war übrigens unsere erste "Single Track" Road mit "Passing Places". Diese Single Track Roads sind Strassen, die eigentlich einspurig sind. Kommt ein Fahrzeug entgegen, hält derjenige an, der den Passing Place (eine Ausbuchtung der Strasse) auf seiner Seite hat. Entgegenkommende Fahrzeuge sind relativ selten aber vor Kurven und Kuppen sollte man schon mal vorsorglich Gas wegnehmen. Meistens ist für Motorräder auch ohne Passing Place noch genügend Platz aber nur bei langsamer Geschwindigkeit und der entgegenkommende Autofahrer muss sich darauf einstellen, denn es wird natürlich die komplette Fahrbahnbreite ausgenutzt, wenn niemand in Sicht ist.

Von diesem Tag gibt es leider nicht viel zu berichten, da der unaufhörliche Regen uns angetrieben hat, schnell irgendwo ein trockenes und warmes Plätzchen zu finden. Denn langsam aber sicher wurde es zu allem Überfluß immer windiger, was nicht unbedingt zum Wohlbefinden beigetragen hat und die Konzentration musste noch ein Stück mehr angekurbelt werden. In Scourie an der A894 lachte uns dann endlich ein nettes Bistro an, wo wir einen Snack sowie einen heissen Kaffee zu uns nahmen, um uns etwas aufzuwärmen.

Der Regen kannte an diesem Tag kein Erbarmen also fuhren wir anschliessend direkt zur Unterkunft, dem Externer Link Veyatie in Lochinver. Dieses B&B wird von Dawn und Mel Chapmann geführt. Wie überall sind wir auch hier sehr freundlich empfangen worden und zur Begrüssung gab es heissen Kaffee und Kuchen bei einem netten Plausch mit Mel.

Nach einer heissen Dusche brachen wir zu Fuß in den Ort auf (ca. 1,5 km), um uns einen etwas größeren Snack einzuverleiben. Der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört, wir dachten schon an eine Verschwörung von oben. Es gibt in Lochinver zwei Lokale, die sich preismässig nicht viel unterscheiden. Also kein Problem, wieder einige Pfund abzunehmen. 🙂

240 km bei Regen und Wind sind anstrengend und machen nicht wirklich Spass aber die Strecken hätten es ganz klar zugelassen. Also ausruhen, entspannen und auf besseres Wetter für den nächsten Tag hoffen. Und bei dieser Gelegenheit noch schnell einen Kaffee machen, wir hatten ja noch nicht genug an dem Tag. Es sind übrigens alle B&B auf dem Zimmer mit Wasserkochern ausgerüstet und es liegt löslicher Kaffee, Kakao, Tee, Kekse, Zucker und Milch bereit.

Auf dass unsere Sachen morgen möglichst trocken sind und sich keine Erkältung ankündigt, ab ins Bett.

Zurück zur vorherigen Seite Weiter zur nächsten Seite